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Internetseiten der Ortschaft Asseln in Ostwestfalen

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Asseln - Sein werden und Wandeln

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Schulwesen:

Zum Schulwesen ist anzumerken, dass wohl zusammen mit der 1614-1616 erbauten ersten Kirche in Asseln (bis 1660 gehörte Asseln noch zur Pfarrei Kerktorp bei Lichtenau) ein Schulwesen stattgefunden haben muss, da die Pfarrer dafür Sorge zu tragen hatten. Die allgemeine Schulpflicht wurde im Hochstift Paderborn durch fürstbischöfliche Anordnung 1660 eingeführt. Der Schulbesuch der Kinder ließ aber viele Jahre sehr zu wünschen übrig da zum einen für den Besuch zu zahlen war und zum anderen die Kinder als Arbeitskräfte auf den Höfen benötigt wurden.

Im Archiv der Stadtverwaltung Lichtenau ist unter der Nr. A 27 eine alte Akte betreffend „Communal Bauten“ Asseln abgelegt. In dieser befindet sich eine Zeichnung zu einem in Asseln neu zu erbauenden Schulzimmer mit Aufriß und Grundriß aus dem Jahr 1829.

Auf den Antrag des Ortsbeamten zu Asseln fand am 8. Juli 1829 eine Verdingungsverhandlung im Amtsgebäude in Lichtenau für den Bau statt. 4 Bieter waren erschienen, Conrad Schönheim wurde schließlich Mindestfordernder mit 540 Thalern. Der Bau wurde noch in diesem Jahr begonnen, bemerkenswert ist, dass der Landrat des Kreises Büren als Baubeginn die Zeit „nach der Roggenernte“ vorschlug, damit die Eingesessenen sich am Bau beteiligen und einen Zuerwerb erhalten konnten. Standort dieses Schulgebäudes war wo sich heute das Wohnhaus der Familie Koblitz, früher Schäfers, befindet. Lehrer in jener Zeit war ein Heinrich Woestmann aus Avenwedde, der am 01.04.1861 eine Lehrerstelle in Atteln im Altenautal antrat und vorher „länger als 22 Jahre“ (also ab etwa 1839) Lehrer in Asseln war (aus: 1100 Jahre Atteln, Schriftensammlung zum Jubiläum 1997).

Nach dem Neubau der Schule 1882 auf dem Grundstück Kirchknapp 2 (heute Bösherz, früher Krawinkel) wurde das Altgebäude zum dörflichen Spitzenhaus umfunktioniert und etwa 1950, nach einem Landtausch zwischen Gemeinde und Familie Schäfers, abgerissen. In dem Bau von 1882 war später auch eine Schmiede untergebracht. Auch wurde sie in der Bauzeit der Kirche 1906/1907 als Notkirche genutzt. In einem Baum in der Nähe wurde eine Glocke aufgehängt, so dass man auch läuten konnte.

1926 wurde eine neue Schule, heute „Gasthaus Cäcilienhof“, erbaut. Die Lehrer wohnten in der Schule im Obergeschoß, im Untergeschoß waren 2 Klassenzimmer eingerichtet, Klasse 1 für die Schuljahre 1-4, Klasse 2 für die Schuljahre 5-8. Mit Ende des Schuljahres 1969/1970 endete auf Grund der Schulreform der Unterrichtet als Volksschule, die Asselner Kinder wurden „Fahrschüler“ zur Grundschule Herbram bzw. zum Schulzentrum Lichtenau. Ursprünglich war beabsichtigt, die Asselner Kinder zur Grundschule nach Lichtenau zu schicken, in einer Elternversammlung wurde jedoch mit Mehrheit entschieden, sich Herbram anzugliedern.

Alte Hausinschriften von Asseln
(gesammelt vom Lehrerverein Lichtenau, in: Heimatbuch des Kreises Büren 1930)

Nr. 18: Gott segne dieses Haus und alle seine Bewohner
(H. Wulf, St. Johannesstr. 7, früher Schäfers)

Nr. 24: O Sankt Agatha, stehe uns bei
Lösche aus die Flammen dieses Hauses
(Elversdorff, St. Johannesstr. 4, früher Rüsing)

Nr. 27: Komme, Gott, mit voller Hand
Nach gelittenem Feuer und Brand
(Langner, Arnold, Ringstr. 7)

Nr. 54: Mißgunst der Leute kann uns nicht schaden;
Was Gott gibt muß doch geraten

Der Bau einer Wasserleitung wurde Anfang des 20. Jahrhunderts angegangen. Der damalige Lichtenauer Amtmann Albers als Amtsvorsteher beauftragte den „Civil-Ingenieur“ Leithäuser aus Kassel, dieser nahm mit Schreiben vom 28.12.1905 den Auftrag zur Planung einer Wasserversorgung dankend an. Die Planung wurde erstellt, die Gemeinden Asseln und Hakenberg gründeten nach einigem Hin und Her - die Asselner hatten Vorbehalte - ein gemeinsames Wasserwerk zwecks Kosteneinsparung zur Versorgung beider Orte und eine Baukommission, bestehend aus den beiden Ortsvorstehern Schäfers und Leifeld sowie dem Amtmann. Nach erfolgter Ausschreibung im Februar 1908 und Submission erhielt die Fa. Gebr. Runte, Büren, den Auftrag zur Herstellung von 2 Quellfassungen und 2 Hochbehältern (10.439 Mark). Die Fa. Bopp und Reuther, Mannheim, lieferte die Schieber, Hydranten, Ventile und sonstige technische Ausrüstung für 3.466 Mark, die Gußrohre (insgesamt immerhin rd. 7.300 lfd m) wurden vom Deutschen Gußröhrensyndikat in Köln bezogen. Mit der Leitungsverlegung wurde die Fa. Ludwig Meyer, Rinteln, beauftragt.  Die Gesamtmaßnahme kostete lt. der geprüften Schlußrechnung der verschiedenen Lose insgesamt 64.653,73 Mark. Ende September 1908 waren die Arbeiten in Asseln bereits beendet. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass kurz vor Ende der Arbeiten der Bauleiter des Ing.-Büros zu einer Militärübung einberufen wurde und versucht wurde, die Einberufung unter Hinweis auf im Ort akut aufgetretene Typhusfälle rückgängig zu machen.

1909 wurde die Wasserversorgung dann offiziell in Betrieb genommen, beide Gemeinden mußten eigene Wasserwärter anstellen die mit Hilfe einer umfangreichen Bedienungsanleitung den Betrieb überwachen und die Anlagen pflegen mußten. Das neue "Wasserwerk Buchlieth" wurde dann 1984 in Betrieb genommen.

Einschneidend waren für Asseln die beiden Weltkriege des 19. Jahrhunderts. 17 Gefallene des ersten und 35 Gefallene des zweiten Weltkrieges hat der Ort zu beklagen, den Toten wird jedes Jahr im Rahmen einer Gedenkfeier zum Schützenfest gedacht.

Strom wurde in Asseln in den 20er Jahren unseres Jahrhunderts verlegt. Neben den - schlechten - Straßen war die Eisenbahn lange Zeit wichtiges Verkehrsmittel. Bahnhof war in Neuenheerse-Herbram-Wald, rd. 3 km vom Ort entfernt. Die Gemarkung Asseln reichte jedoch bis unmittelbar an die Gleise. Vor der Erstellung des Bahnhofes mußten die Reiselustigen bis Buke oder Willebadessen wandern. Der Administrator Siegel von Neuenheerse richtete im August 1880 eine Bittschrift an das Eisenbahnbetriebsamt Paderborn mit der Bitte um Einrichtung einer Haltestelle oberhalb von Neuenheerse im Einschnitt. Die Eingabe trug die Unterschrift interessierter Einwohner von Neuenheerse, Dringenberg, Lichtenau, Asseln und Herbram. Der Zwischenbescheid vom 27.01.1881 war aufgrund der Kostensituation zunächst ablehnend. Der zuständige Amtmann Trettner vom Amt Dringenberg gab die Sache jedoch nicht auf. Er ließ in den Ortschaften Neuenheerse, Dringenberg, Lichtenau, Asseln, Hakenberg und Herbram Zeichnungslisten auslegen, um den von der Bahn geforderten Zuschuss in Höhe von 1.500 Mark aufzubringen. Nach einigen Mühen und dem Einsetzen von 2 Werbern wurde die Summe aufgebracht, am 18.10.1885 wurde dem Amtmann Trettner mitgetei0lt, dass mit dem Bau in Kürze begonnen werde. 1886 baute die Gemeinde Neuenheerse den Bahnhofsweg und der Kreis Büren die Straße Lichtenau-Hakenberg-Asseln zur Chaussee aus. Als 1905 die Strecke 2-gleisig wurde, kam der bislang schienengleiche Bahnübergang in Fortfall, eine Brücke wurde gebaut. Als Kuriosum ist zu vermerken, dass aufgrund der unübersichtlichen Grenzverläufe im Bereich des Bahnhofes Neuenheerse (ehem. Kreis Warburg) dieser trotz des Namens in der Gemarkung Schwaney, ehem. Kreis Paderborn, gelegen war und der Güterumschlagplatz, 15 m gegenüber, lag schon in der Gemarkung Herbram (links der Straße) bzw. in der Gemarkung Asseln (rechts der Straße, jeweils von Asseln aus gesehen), ehem. Kreis Büren. Bis 1945 herrschte Hochbetrieb auf dem Bahnhof. 1959 wurde der Personenverkehr eingestellt, mit Inkrafttreten des Winterfahrplanes 1966/67 wurde der Bahnhof Neuenheerse insgesamt aufgehoben.

Im Jahr 1943 wurde der sog. "Feuerteich" im Ort ausgehoben, ca. 360-400 cbm Boden wurden unter schwierigen Bedingungen ausgebracht und in die Feldwege ausgefahren. Die starke Quellschüttung in dem Bereich erschwerte die Arbeiten sehr, es musste ständig Wasser abgepumpt werden. Die Arbeiten zogen sich bis in das nächste Jahr hin.

Die Viehzählung in diesem Jahr ergab folgendes Bild:

118 Pferde
450 Rindvieh
51 Schafe
585 Schweine
11 Ziegen
922 Hühner
179 Gänse
51 Puten
2 Truthühner
4 Zwerghühner
60 Bienenstöcke
58 Kaninchen

 

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